Maria: Meditationskonzert für Stimmen und Instrumente

Bilder:

Gesamtkunstwerk in der Marienkirche Segebergs

Ausführlicher Bericht mit Bildern von Wolfgang Stahnke auf der Website des Kirchenkreises.

Dramatik unterm Kreuz
Wiederaufführung des Jazzoratoriums »Maria« in der Bad Segeberger St.-Marien-Kirche

Von Peter J. Strehmel, Segeberger Zeitung, 13. Februar 2012
(mit freundlicher Erlaubnis)

Bad Segeberg. Über 600 Besucher an zwei Tagen: Die Wiederaufführung des etwas veränderten Jazzoratoriums »Maria« von Komponist Jan Simowitsch und Texter Johannes »Tscho« Hoffmann mit dem Gospelchor Segeberg, dem Segeberger Sinfonieorchester, einer Band und Gesangssolisten in der St.-Marien-Kirche war ein großer Erfolg.

Die Neugier unter den Besuchern war groß, denn die Premiere vor etwa drei Jahren hatte nicht nur durch Gesang und Musik, sondern auch die faszinierende Lichtgestaltung des Sülfelders Frank Golchert beeindruckt. Seitdem hatte sich einiges geändert. Der Gospelchor und das Orchester waren größer geworden, so dass nun etwa 70 Akteure auftraten.

Mit dem Licht setzte Golchert erneut eindrucksvolle Akzente. Ein Höhepunkt in jeder Hinsicht war das Lied »Die Nacht voller Sehnsucht«: Zu berührenden Klängen, die Jakob Rösch mit der elektrischen Gitarre prägte, sangen Chor und Maria (Liza Ohm) im Wechsel. Dabei tauchte Golchert den Chor in eine Art Lichtdom. Das Lied ist ein echter Ohrwurm, wie auch »Die andere Familie«, in dem sich Maria über die Begeisterung der Menschen für ihren Sohn wunderte.

Einen dramatischen Schlusspunkt setzte »Unterm Kreuz«, in dem mit Stroboskop-Effekten und flackernden Scheinwerfern der Moment der Kreuzigung illus- triert wurde. War das optische Donnerwetter erloschen, wurde das Kruzifix über dem Altarraum angestrahlt und die nun ältere Maria, gesungen von Magdalena Steffens, klagte ihr Leid als Mutter, die ihren Sohn betrauerte.

Die Aufführung zeigte, dass »Maria« mehr ist als nur ein Jazzoratorium. Die musikalische Bandbreite der von Bad Segebergs Kantor Andreas Johannes Maurer-Büntjen geleiteten Aufführung schließt auch Pop und Rock ein. Die Illumination und die Ausnutzung des Raumes mit verschiedenen Auftrittsorten für Chor und Solisten gibt dem Werk Elemente einer Oper.

Wer »Maria« noch einmal live erleben möchte, hat am Sonnabend, 25. Februar, ab 19 Uhr in der Peter-und-Paul-Kirche in Bad Oldesloe die Möglichkeit. Die CD »Maria«, die im vorigen Jahr unter professionellen Bedingungen eingespielt wurde, ist in Bad Segeberg im Druckwerk an der Kurhaustraße sowie im Soundeck an der Oldesloer Straße zu bekommen und außerdem im Internet unter www.spirit-and-groove.de.

Faszinierend: Das bewegende Leben der Maria
Minutenlanger Beifall für aufwendig inszenierte Welt-Uraufführung eines Jazzoratoriums für Stimmen und Instrumente

Von Peter J. Strehmel, Segeberger Zeitung vom 27. Januar 2009
(mit freundlicher Erlaubnis)

Bad Segeberg - Viele faszinierende Aufführungen wurden schon in der St.-Marien-Kirche gegeben. Bisher einzigartig dürfte allerdings dieser Ohren- und Augenschmaus gewesen sein: Zur Welt-Uraufführung des Jazzoratoriums »Maria« für Stimmen und Instrumente erklang nicht nur außergewöhnliche Musik, sondern es wurde auch eine aufwendige Lichtshow geboten. In zwei Konzerten boten der Gospelchor Segeberg mit Solisten, ein Streicher-Ensemble des Segeberger Sinfonieorchesters sowie Jakob Rösch (Gitarre) und Christoph Keck (Schlagzeug) unter Leitung von Kirchenmusiker und Komponist Jan Simowitsch (Orgel und Klavier) eine packende Geschichte über Jesu Mutter Maria (Text: Johannes Hoffmann). Mehr als 100 Scheinwerfer des Sülfelder Licht- und Ton-Gestalters Frank Golchert sorgten für stimmungsvolle Illumination. Insgesamt waren gut 70 Leute an der Aufführung beteiligt. An beiden Abenden zollten jeweils gut 250 Besucher der Inszenierung minutenlangen Beifall und Bravo-Rufe.

Zu Beginn zog künstlicher Nebel durch die komplett dunkle Kirche, die zunächst nur von außen in warmes, orangefarbiges Licht getaucht war. Die Beleuchtung wurde dramaturgisch eingesetzt. So wirkte die weiß gekleidete Monika Kroger wirklich wie eine Lichtgestalt, als sie der jungen Maria (hervorragend: Liza Ohm) deren Aufgabe als Mutter verkündete. Eindrucksvoll auch die Szene, in der Oliver Bohlen als Simeon vor dem Altar das Jesus-Kind von Maria und Josef (Peter Stoltenberg) segnete.

Zum Finale hin wurden Texte und Musik dramatischer. Zur Kreuzigung erklang musikalischer Donner, das Licht blitzte. Packend und ergreifend die ältere Maria (Petra Lücker), die um ihren Sohn trauert, wobei ein Scheinwerfer auf das Kruzifix über dem Altarraum gerichtet war. Die Aufführung endete, wie sie begonnen hatte: In absoluter Dunkelheit und mit leisen, zum Schluss verebbenden Tönen.

Mit ihrem Werk wollen Simowitsch und Hoffmann die durch die beiden Jahrtausende religiös verklärte Maria als irdische Frau darstellen. »Viva Maria statt Ave Maria«, kommentierte Bärbel Wartenberg-Potter, Bischöfin im Ruhestand und Schirmherrin der Aufführung. Sie würdigte den Mut von Komponist und Autor, den Besuchern einen anderen Blick zu bieten: »Sie haben die lange Schleppe der Legende und Marienverehrung abgeschnitten - Maria wird Mensch!«

Hoffmann und Simowitsch lag auch am Herzen, nicht Jesus in den Mittelpunkt zu stellen - er taucht in dem Stück nicht auf -, sondern Maria als Mutter zu beleuchten, die trotz ihres Schmerzes das Schicksal annimmt, das Gott ihr gab. Zudem sei es einer Marienkirche wie in Bad Segeberg würdig, dass es für dieses Haus ein Werk über die Namensgeberin gibt.

Musik und Texte vereinen Elemente aus Rock und Soul mit viel Jazz und Klassik. So gaben die Streicher Fülle und Harmonie, Jakob Röschs elektrische Gitarre erinnerte schon mal an David Gilmour von Pink Floyd, und Keck setzte mit seinem Schlagzeug schöne Akzente. Die Chorsänger agierten oft als Schauspieler: So wurde getanzt und gestikuliert. Jedes einzelne Stück des Maria-Konzerts hat seinen Reiz. So geriet »Die Nacht voller Sehnsucht« zum Ohrwurm, »Die andere Familie« war ein hochdramatisches Mini-Epos in dem 80-minütigen Werk und »Auf der Flucht« eine schöne Soul-Nummer.

Maria

Aufführungen bisher

Fr 28. März 2014 20 Uhr
Jazzoratorium Maria präsent in Sachsen

Moritzkirche, Zwickau


So 10. November 2013 17 Uhr
Jazzoratorium Maria

Pauluskirche Zwickau


Sa 9. November 2013 19:30 Uhr
Jazzoratorium Maria

St.-Laurentiuskirche Auerbach/V.


Sa 4. Mai 2013 21 Uhr
Maria auf dem Kirchentag

Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern


Sa 25. Februar 2012 19 Uhr
MARIA - Jazzoratorium

Peter-Paul-Kirche, Oldesloe


Sa 11. Februar 2012 18 Uhr
MARIA - Jazzoratorium in der Marienkirche

Marienkirche, Bad Segeberg


Fr 10. Februar 2012 19 Uhr
MARIA - Jazzoratorium in der Marienkirche

Marienkirche, Bad Segeberg


Mi 21. Januar 2009, 19.30
Werkeinführung zum 'Meditationkonzert Maria'

Passend zur Uraufführung von 'Maria' gibt es für alle Neugierigen die Chance, bereits erste Töne und viele Hintergrundinfos über die Struktur und die Entstehung des Stückes zu erfahren.
Bad Segeberg, Gemeindehaus neben der Marienkirche

Sa 24. Januar 2009, 19.00
Meditationskonzert für Stimmen und Instrumente
Maria

Ein für die Marienkirche komponiertes Meditationsstück über Maria und ihren Blick auf Jesus.
Text: Tscho Hoffmann
Musik: Jan Simowitsch
Bad Segeberg, Marienkirche

So 25. Januar 2009, 19.00
Zusatzkonzert
Maria

Ein für die Marienkirche komponiertes Meditationsstück über Maria und ihren Blick auf Jesus.
Text: Tscho Hoffmann
Musik: Jan Simowitsch
Bad Segeberg, Marienkirche

So 1. Februar 2009, 17.00
'Maria' in Zarpen

Am 1. Februar wird ein drittes und vorerst letztes Konzert mit dem Gospelchor Segeberg und den Streichern aus dem Sinfonieorchester stattfinden.
Der Vorverkauf findet unter anderem im Gemeindebüro der Kirchengemeinde Zarpen statt.
Zarpen, Kirche